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"Generationswechsel - vom Neubeginn zum Dauerwald"

Exkursion und Diskussion im Wald

Freitag, 28.Mai 2021 - Forstbetrieb Hippel "Hohenwart und Sternberg"
download des Artikels von Roman Schmiedler

Ein großer Erfolg war unsere erste Waldbegehung in der Nähe von Köstenberg oberhalb von Velden (Kärnten), wo wir über 40 Teilnehmer begrüßen konnten.

Unser langjähriges Mitglied Theo Hippel hat den ursprünglich völlig ausgeschlägerten Waldbesitz von seinem Großvater übernommen, der vor 85 Jahren begonnen hat, die Flächen wieder zu bewalden. Nach Jahrzehnten der achtsamen Pflege der Bestände kann er nun einen gut strukturierten vielfach mehrschichtigen Wald an die nächste Generation in der Familie übergeben. Tannenreiche Mischbestände mit Laubholzinseln werden in Eigenregie einzelstammweise bewirtschaftet.

Die Themenschwerpunkte waren Klimawandel und Waldumbau, Wild und Jagd im Kärntner Zentralraum, Überführung eines Waldes von NULL in einen Dauerwald, Ausbildung und Motivation.

Rund um die historischen Burgruinen „Hohenwart“ und „Sternberg“ liegt der etwa 120 ha große Waldbetrieb oberhalb von Velden am Wörthersee in einer Höhenlage von 700-813m Seehöhe. Wir besichtigen Einzelstammnutzungen, „Laubholzimplantate“, vielschichtige Tannenverjüngung, Durchforstungsbeispiele und auch die historischen Orte. Den Abschluss bildet eine Jause samt Schlussdiskussion auf der Terrasse der ehemaligen Burg „Sternberg“, die von Familie Hippel zu einem originellen Wohnhaus umgebaut wurde.

Themen

Nach der Betriebsvorstellung mit der Betriebsgeschichte und den Eckzahlen (Jahreseinschlag, Kalamitäten) konnten wir die Betriebsentwicklung über den Zeitraum von 85 Jahren – einer Baumgeneration – nachvollziehen.

Die heutigen Zweischichtbestände zeigen vitale entwickelte Naturverjüngung aus Tanne. In Dickungen und Jungbestände diskutierten wir Läuterungen und Erstdurchforstungen, den Übergang von Auslese- zu Strukturdurchforstung. Eine Nullfläche mit Auszeige machte den Unterschied deutlich. Im Revierteil Sternberg wo ein Windwurf eine Schneise gerissen hatte, diskutierten wir Standorte und Waldgesellschaft, Kalamitätsrisken und Kalamitäten, Naturverjüngung und Wiederbewaldung, Wildschutz, und die weiteren Pflegemaßnahmen.

Diskussion

An der regen Diskussion - natürlich auch über Wald-Wild-Themen - beteiligten sich der Bezirksjägermeister Ing. Wolfgang Oswald (Dipl.Jagdwirt), der Leiter der Bezirksforstinspektion Villach DI Peter Honsig-Erlenburg, Rehwildexperte und erfolgreicher Umsetzer DI Markus Wedenig, der örtliche Jäger und viele andere.

Zusätzlich wurde das Thema der touristischen Nutzung angesprochen: Durch das Revier führt der Alpe -Adria-Wandertrail, für den es keine vertragliche Regelung (Haftung, Wegerhaltung) gibt und der auch intensiv für illegale geführte E-Mountainbike-Touren genutzt wird. Zusätzliche Belastungen gibt es durch einen Reitweg, der von den Reitern aber häufig verlassen wird. Sichere Waldarbeit wird wegen der häufigen Missachtung von beschilderten, befristeten "Forstlichen Sperrgebieten" extrem erschwert und ist ohne Posten kaum möglich.

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