News

Zielstärkennutzung - ein Modell für die Zukunft ?

download des Artikels von Prof. Hubert Sterba

Tagung der Sektion Waldbau des Deutschen Verbandes Forstlicher Forschungsanstalten (DVFFA)

Montag, 10. bis Dienstag 11.September 2018 -Stift Schlägl (OÖ)

Zwischen 10. und 11.September fand im Prämonstratenser-Chorherren-Stift Schlägl die jährliche Tagung der Sektion Waldbau des Deutschen Verbandes Forstlicher Forschungsanstalten (DVFFA) unter der Leitung von Dr. Bertram Leder statt. Schon am Vorabend gab es im spätsommerlichen Gastgarten des Stiftes spannende Diskussion und Anekdoten zu hören von Prof. Hubert Sterba und Prof. Jürgen Bauhus (Univ. Freiburg) und anderen mehr.

Der erste Halbtag war einem intensiven Vortragsprogramm gewidmet. Nach der Begrüßung durch Dr. Bertram Leder, Obmann der Sektion Waldbau, OFM DI Mag. Johannes Wohlmacher, Forstverwaltung des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Schlägl und Frau LFD HR DI Elfriede Moser, Leiterin des Forstdienstes für Oberösterreich und Dr. Clemens Schadauer, Stv. Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) gab es Vorträge zu folgenden Themen:

  • Ein Ansatz zur Ableitung idealisierter Stammzahlverteilungen auf Durchmesserklassen als Planungsreferenz für Plenterwälder am Beispiel des Kreuzberger Plenterwaldes - Stefan Hubner, Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Abt. 5, Waldschutz, Freising.
  • Der Einfluss von Überschirmung und Fichtenkonkurrenz auf das Höhenwachstum von Tannen-Naturverjüngung auf hochmontanen Standorten im Südschwarzwald. - Dr. Martin Kohler, Professur für Waldbau, Universität Freiburg.
  • Das Potenzial von Weißtanne und Douglasie als Ersatzbaumarten für die Fichte im Klimawandel. - Prof. Dr. Jürgen Bauhus, Valentina Vitali, Professur für Waldbau, Universität Freiburg.
  • Zur Sicherung der Habitatkontinuität in zielstarken Eichenbeständen – Konzept und Möglichkeiten. - Dr. Andreas Mölder, NW-FVA, Abt. Waldwachstum, Göttingen.

Die von der Forstverwaltung und von Dr. Georg Frank vorbereitete Exkursion am Nachmittag führte zum:

  • Naturwaldreservat Bayerische Au (Dr. Georg Frank, Mag. Herfried Steiner, Janine Oettel MSc, Bundesforschungszentrum für Wald (BFW))
  • 40 Jahre Hirschlacke – eine Dauerbeobachtungsfläche zur Zielstärkennutzung (Em. Univ.-Prof. DI Dr. Hubert Sterba, Institut für Waldwachstum, Universität für Bodenkultur Wien)
  • Naturnahe Waldwirtschaft – Referenzfläche Sonnenwald (DI. Dr. Georg Frank, DI Magdalena Langmair, Mag. Herfried Steiner, Janine Oettel MSc, Bundesforschungszentrum für Wald (BFW))
  •  Verjüngungsentwicklung nach Katastrophenereignis (Ao. Univ.-Prof. DI Dr. Eduard Hochbichler, Institut für Waldbau, Universität für Bodenkultur Wien)

40 Jahre "Hirschlacke"

Insbesondere beeindrucken konnte die Präsentation der Probefläche „Hirschlacke“ wo Prof. Sterba, der als anfänglicher Zweifler, das Konzept von Heinrich Reiniger wissenschaftlich über 40 Jahre begleitet hat und nun das enorme Zuwachspotenzial reifer Bäume mit langen Kronen deutlich nachweisen konnte, welches die ständigen Entnahmen durch die Holzernte wieder wettmachen kann. – In der kommenden Forstzeitung erwarten wir dazu einen detaillierten Artikel.

Referenzfläche Sonnenwald

Die Referenzfläche Sonnenwald ist eine Teilfläche im Projekt ReSyNaT-Wald (Entwicklung eines Referenzflächen-Systems zur wissenschaftlichen Quantifizierung naturnaher Waldbaumethoden in Österreich), welches das BFW gemeinsam mit Pro Silva Austria auf insgesamt 12 Referenzflächen in Österreich durchgeführt hat, um örtliche „Best-Practice-Beispiele“ auch mit genauen ertragskundlichen Daten , Biodiversitätsaspekten und in Zukunft auch mit wirtschaftlichen Eckzahlen darstellen und in ihrer Entwicklung vergleichen kann.

Bemerkenswert war auch die Waldentwicklung am höchsten Punkt der Exkursion an der tschechischen Grenze präsentiert von Prof. Eduard Hochbichler, wo nach Windwurf und nachfolgendem Borkenkäfer, doch auch mit minimalem Einsatz eine Wiederbewaldung im heranwachsen ist.

Am zweiten Tag gab es weitere Vorträge zur Wertholzproduktion in Kiefernplantagen in Südbrasilien und in Chile, sowie zur Weisstannen-Offensive Deutschland (Verbundprojekt der ANW Deutschland), zu Baumhasel Anbauversuchen in Thüringen, zu Störungsregimes in Buchen- und Eichenbeständen in Norddeutschland und zur Verjüngungsentwicklung auf Kyrill-Störungsflächen.

Eckart Senitza – 24.02.2019

Nach oben

Veranstaltungsanmeldung

Veranstaltungsanmeldung

Daten