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Anzumerken ist auch, dass zwischen dem Bild links und rechts etwa 200 Schuss 5,6x50 Magnum Teilmantel-Spitzgeschoß 4,1g von Dynamit Nobel, notwendig waren.

 

 

 

Ein Beispiel, das Schule machen sollte ! - Beste Praxis

Franz Haberl vulgo Wolfersberger zeigt, daß eine Anpassung der Wald-Wild-Situation auch innerhalb einer Gemeindejagd möglich ist. Allerdings ist der Weg dazu spannnungsvoll und benötigt Zähigkeit. Der erreichte Erfolg hat durch die klaren Bilder der Waldentwicklung schließlich doch auch die Nachbarn überzeugt:

Franz Haberl jagt nur auf der eigenen Betriebsfläche mit insgesamt 105 ha. davon 78 ha Wald. Zwischen 2011 und 2021 hat er 185 Stk. Rehe erlegt, 10 Stk. Jagdgäste und der Aufsichtsjäger. Das entspricht einer Abschußhöhe von rund 20 Stk/100ha, J.

Ein älterer Jagdpächter, dem immer zu wenig Rehe im Revier waren, hat den Begriff "Dünnzone" geprägt. Seit dieser nicht mehr jagd und als einige Kollegen ihren zugeteilten Abschuss nicht tätigen wollten, konnte Franz Haberl das übernehmen.

Große Interessenkonflikte und Anfeindungen gab es mit den Jägern der Nachbarreviere. Das hat sich aber dank seiner Hartnäckigkeit wieder beruhigt. Mittlerweile ist die Tanne wieder mehr im Gespräch und so mancher Jäger hat begriffen, dass seine Jagdstrategie nicht nur willkürlich ist, sondern ein klares Ziel verfolgt.

Stallbau aus Tanne

Der neue Rinderstall wurde natürlich aus Tannen Holz gebaut ! - Dafür hat Franz Haberl den Tierschutzpreis vom Land Steiermark bekommen, auch etwas Besonderes.

Überall Dünnzone

Franz Haberl, Salleg am 27.Dez.2021

Nach Jahren der intensiven Bejagung unseres Rehwildbestandes hat sich einiges im Revier zum Besseren verändert. Zum einen sind die Wildbret Gewichte angestiegen. Zum anderen haben sich die Verjüngungflächen dahingehend gewandelt, als dass sich die Weißtanne wunderbar etabliert hat.

Das Angebot übersteigt nun die Nachfrage. Auf großer Fläche mischt sich nun neben der üppig vorhandenen Fichten-Verjüngung erfreulicherweise auch die für die naturnahe Dauer­waldbewirtschaftung so wichtige Mischbaumart wie die Weißtanne (Abies alba). Denn die Tanne wächst nur dort gut, wo nicht zu viele Rehe sind.

Alles in allem ein waldbaulicher oder ein jagdlicher Erfolg?

War es damals, als ich mit der Maßnahme „Rehwildreduktion“ in unserem Revier begann, so manchem Jäger ein Dorn im Auge. Ob bei den Jägern in Nachbarrevieren und aber auch unter den eigenen Reihen. Mittlerweile hat sich die ganze Angelegenheit merklich beruhigt. Überall Dünnzone“ . Dieser sehr zutreffende Ausspruch, der natürlich auch gerechtfertigt war, wurde mir immer wieder vorgehalten. Selbst namhafte Jäger auf Bezirksebene haben mir erklärt, dass, wenn wir so weiter machen, im Revier Sallegg das Rehwild aussterben wird. Was sich aber, so kann ich es heute sagen, nicht bewahrheitet hat. Verschlechtert hat sich nur die Sichtbarkeit des Wildes.  Die Bejagung wird dadurch von Jahr zu Jahr schwieriger, da der Unterwuchs immer dichter wird, und die Sicht in die Bestände nicht mehr möglich ist. In Zukunft werden wir neue Strategien wie zum Beispiel Schuss-Schneisen anlegen müssen, um den notwendigen Abschuss tätigen zu können.

Im laufenden Jagdjahr haben wir den Abschuss um 20% zurückgenommen, da die Verjüngungen langsam dem Äser entwachsen. Das Ziel, nämlich einen strukturierten artenreichen und mehrschichtigen Wald wachsen zu lassen, der sich auch den klimatischen Veränderungen anpassen wird können, wurde erreicht. Das mühsame Verstreichen der jungen Tannen mit Verbiss-Schutzmittel ist nicht mehr notwendig, auch die wenigen Schutzzäune, die wir hatten, haben wir beseitigt.

Durch die Rücknahme wurde auch die von der Landwirtschaftskammer geforderte Revier­bewertung fällig. DI Sepp Krogger, der Forstreferent der Landwirtschaftskammer, hat uns nach der Revierbegehung mit den Jagdberechtigen und einigen Grundbesitzern, ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. Das Ergebnis dieser Bewertung kann sich jedenfalls sehen lassen. Außerdem gibt es auch viel Lob von Waldbauern, deren Waldflächen angrenzen, aber nicht in unserem Revier liegen.

Eine kleine Erfolgsgeschichte mit Jagdlichen Hintergrund.

Die Tanne ist eben mehr als nur ein Weihnachtsbaum!

Wo die Tanne wächst, da sind wir Zuhause!

                   Weidmannsheil, Franz Haberl