
Eine leider nur kleine Gruppe unserer Schwesternvereinigung der ANW Landesgruppe Baden-Württemberg wurde verstärkt durch zwei Gäste aus Thüringen und einige Mitglieder aus Österreich. Die rund 15 Personen konnten in den drei Tagen ein spannendes, kontrastreiches Programm genießen:
Am ersten Tag stand der Besuch des Revieres Salles unter dem Titel „25 Jahre Naturnahe Waldbewirtschaftung in Gut Poitschach" unter Leitung von Eckart Senitza (Vorsitzender Pro Silva Austria und Pro Silva Europa) am Programm. Präsentiert wurden folgende Punkte:
Der zweite Tag führte ins Windwurfgebiet bei Bad Eisenkappel (Südkärnten), wo wir Gast von Johannes Thurn-Valsassina sein durften. Der Betrieb wurde in der Zwischenzeit leider ein zweites Mal, diesmal vom Sturm „Vaia“ getroffen. Wir konnten interessante Einblicke in die Windwurfaufarbeitung gewinnen:
Besichtigung Windwurfflächen vom Winter 2017 – Forstbetrieb Johannes Thurn-Valsassina
Von dort aus nahmen wir die Chance wahr, auch was aus dem benachbarten Slowenien zu erfahren. Nach einer Fahrt über den Paulitschsattel mit Blick in die Steiner Alpen und das Logartal konnte uns Anton Breznik, Leiter der Forstverwaltung in Nazarje, einen Überblick über die Kalamitäten und deren Bewältigung in Slowenien (Eisregen, Windwurf, Borkenkäfer) bieten.
Die Rückfahrt führte über den Paulitschsattel und den Schaidasattel über Zell Pfarre zum Pyramidenkogel südlich des Wörthersees. Dort präsentierte uns der Architekt DI Dietmar Kaden den welthöchsten hölzernen Aussichtsturm, als Leuchtturmprojekt im Holzbau.
Beim Blick auf den Wörthersee und in das Keutschacher Seental erläuterte DI Markus Wedenig die Bewältigung der Käferkalamität im Forstrevier Hasslacher, wo eine radikale Umstellung der Waldbehandlung nach (!) dem Käferbefall erfolgt. (siehe Exkursion am 4.April 2019)
Am dritten Exkursionstag konnten wir die „Generalprobe“ für unsere Exkursion anlässlich der bevorstehenden Jahrestagung machen. DI Günther Kleinszig stellte die Waldentwicklung und den Waldumbau im Wolschartwald in klimatischer Fichtenrandlage auf Moränenstandorten vor. Die weiteren Themen waren Standortsmodellierung und praktische Anwendungen, Naturverjüngungsbetrieb Fichte und Mischbaumarten, Aufforstungsflächen mit alternativen Baumarten, Waldpflege-Beispielsflächen (Laubholz, Erle) und Durchforstungsprobeflächen (Kärntner Waldpflegeverein und Arbeitskreis Mischwald), weiters Forstschutzmaßnahmen und Zaunbau – Jagdbetrieb, Tanne im Zaun, Erlenaufforstung und Pflege und Douglasienunterbau.
Bei der Rückfahrt nach Deutschland konnten wir der Gruppe noch einen Besuch im Dom zu Gurk mit entsprechenden kulturellen Aspekten bieten.
Diese Exkursion wird zwischen 19. Mai und 21. Mai 2019 wiederholt für die Landesgruppen der ANW Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Wir hoffen auf zahlreiche Teilnehmer !
Eckart Senitza, 25.02.2019