"Beispielsbetriebe" sind eines der ältesten Themen der Diskussionen und Sitzung von Pro Silva. Teilweise gab es in der Vergangenheit Entwürfe, die eine Art Klassifikation und Bewertung dieser Betriebe zum Ziel hatten (H.-J. Otto).
Von dieser Art der Betrachtung wollen wir deutlich Abstand nehmen. Die Auswahl soll keine Bewertung der Betriebe sein, sondern eine Beschreibung ihrer wichtigsten Merkmale und Eckdaten.
Wesentlich ist die Orientierung der Waldbewirtschaftung in Richtung naturnaher Waldaufbauformen und der möglichst umfassenden Einbeziehung der Naturprozesse in die Bewirtschaftung. Jeder Betrieb hat seine spezifischen waldgeschichtliche und standörtliche Ausgangslage. Vor dort aus sind individuelle Beispiele bester Waldbaupraxis gefragt. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten, die hinter der Umsetzung stehen, sind das um-und-auf für die Entwicklung und auch für die Weitergabe des örtlich erworbenen Wissens und Erfahrungsschatzes.
Aus dem Kreis unsere Mitglieder haben wir zur Zeit fast 50 mögliche Beispielsbetriebe vor ausgewählt. In unserer alten Webseite waren ganze vier aus Österreich gelistet: Stift Schlägl, Waldbetrieb Ligist, Betrieb Filzmoser im Joglland und Kocher bei Murau.
Im Rahmen des Projektes RESYNATWald haben wir bisher von 10 Betrieben Betriebsportraits erstellen können, die Ihnen hier vorgestellt werden sollen. Als Fernziel wollen wir 50 Betriebe in möglichst allen Wuchsgebieten und Waldgesellschaften in dieses Netz einbinden.
Wesentlich dabei ist der Aufbau und die Pflege einer langfristigen Partnerschaft damit folgende Punkte abgedeckt werden können:
Innerhalb der Beispielsbetriebe sind wir bemüht ein Netz von dauerhaft eingerichteten Referenzflächen zu etablieren. Dies sind nach derzeitigen Stand Flächen die folgende Voraussetzungen bieten:
Aktuell sind über das Projekt RESYNATWald 12 solche Flächen eingerichtet, aufgenommen und ausgewertet worden. Das Netz soll in Zukunft über weitere Projekte verdichtet und auf fehlende Wuchsgebiete und Waldgesellschaften hin ergänzt werden.
Zusätzlich sollen Flächen zur Durchführung von Auszeigeübungen angelegt und in ein intensives Weiterbildungsprogramm eingegliedert werden. Ein einheitlichen Standard dazu ist noch zu entwickeln.
Bei solchen Flächen werden die Einzelbäume koordinator erfaßt, aufgemessen und ihre Merkmale klassifiziert, sodaß nach einer Übung rasch automatisierte Auswertung als Ergebnis präsentiert und anschließend im Wald selbst reflektiert und diskutiert werden können.
Inzwischen wurden in Österreich zwei Marteloskope nach dem vom EFI entwickelten Schema aufgebaut. Eines davon in einem Kiefern-Fichtenbestand in Tirol, betreut von unserem Vorstandsmitglied Dr. Alois Simon.
Das zweite wurde im Rahmen unserer ersten Sommerpraxistage im Lehrwald des Waldcampus Traunkirchen vorgestellt, betreut von unserem Geschäftsführer DI Stefan Heuberger.
Über die beiden angeführten Kontakte können Auszeigeübungen vereinbart werden.
Hier finden Sie die Datenblätter zu den beiden Flächen.