
An die Geschäftsführung, DI Stefan Heuberger bzw. Ing. Sebastian Jungbauer, 0650-9975993, gf@prosilvaaustria.at oder Online.
Treffpunkt:
Übernachtung (selbst Organisation):
Kirchenwirt, Großraming, www.kirchenwirt-grossraming.at
www.urlaub-grossraming.at
Kosten pro Teilnehmer € 35,- (Nicht-Mitglieder € 40) inkl. Mittagsimbiss. Beitrag wird vor Ort kassiert.
Sonstiges: Mindestteilnehmer 15 Personen, maximal 36 Personen – in der Reihenfolge der Anmeldungen.
Bitte Ausrüstung für Schlechtwetter und kurze Wegstrecken im Wald mitbringen.
Das Wildnisgebiet Dürrenstein und der Nationalpark Kalkalpen sind zwei sehr waldreiche Schutzgebiete in denen zu einer Vielzahl an Themen geforscht wird. Das kommende Sommergespräch soll dem Wissenstransfer von der Naturwaldforschung in die Praxis der Dauerwaldbewirtschaftung dienen.
Donnerstag, 28. August 2025 - Kirchenwirt Großraming, 19:00
Fachvortrag und Diskussion von und mit Reinhard Pekny (Wildnisgebiet Dürrenstein) „Impulse aus der Urwaldforschung für die Dauerwaldbewirtschaftung“.
Reinhard Pekny ist Forstmann, Wildbiologe, Jäger und Teichwirt mit Berufserfahrung auf verschiedenen Kontinenten. Er ist seit 1997 im Wildnisgebiet tätig. Als Ranger ist er sowohl für das Naturraummanagement, als auch für Bildungsaufgaben verantwortlich.
Weitere Information: https://www.wildnisgebiet.at/
Lernen vom Urwald
Ein Artikel von Robert Spannlang | 31.08.2025 - 17:28
Was macht den Urwald so besonders? Und warum sollten wir den einzigen echten Urwald in Österreich um jeden Preis erhalten? Im Rahmen der traditionellen Sommergespräche bot der Vortrag des Wildbiologen und Naturraummanagers im Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal, Reinhard Pekny, einige Impulse für Dauerwaldmodelle.
„Wildnis kann entstehen, Urwald leider nicht“, hielt Reinhard Pekny am Beginn seines Auftritts fest. Etwa 45 Teilnehmer:innen waren der Einladung von Pro Silva Österreich nach Großraming gefolgt, um aus der langjährigen Naturwald-Erfahrung des Forstmannes für ihre eigene Waldbewirtschaftung zu profitieren. Bis spät in die Nacht hinein referierte und diskutierte Reinhard Pekny mit den Anwesenden über den enormen Wert des Mykorhizza-Netzwerkes, der für alle Waldbäume über Wohl und Wehe entscheidet. Er deutete darauf hin, dass der Naturwald ein „Weltmeister in der Wasserretention“ sei, weil die Mächtigkeit des organischen Bodens, die durchschnittlich 700 km Mykorhizza-Mycel, die naturbelassene Waldböden pro Quadratmeter aufwiesen und die enorme Menge an Totholz das Wasser wie kein andere Bodenausstattung am Standort halte.
Doch manches sei auch in Dürrenstein unwiederbringlich: „Ich sehe viele Eibenstöcke, die vor Jahrhunderten durch rigorose Nutzung der Eibe entstanden – vor allem wegen der unerreichten Dauerhaftigkeit ihres Holzes und dessen begehrten Eigenschaften für den Bau von Bögen, aber auch, um Weidevieh gefahrlos im Wald weiden lassen zu können. Heute fehlt sie als ideale Baumart im Unterbestand.“ Es gäbe zwar Eibenkeimlinge, sie verschwänden aber auf mysteriöse Weise. Das sei Gegenstand aktueller Forschung. Sein Credo – „Sein lassen – Zeit lassen – zulassen“ – kann auch ein Leitsatz für aktuelle Waldbewirtschaftung sein.
Freitag, 29. August 2025 – NP Kalkalpen
Besichtigung verschiedener Waldflächen mit DI Josef Forstinger (Direktor Nationalpark Kalkalpen), DI Christian Fuxjäger (Schutzgüter- und Artenprogramme, Schalenwildmanagement Nationalpark Kalkalpen) und DI Johann Kammleitner (Leiter ÖBF Nationalparkbetrieb Kalkalpen)
Der Nationalpark Kalkalpen ist der größte Waldnationalpark Österreichs. Er wurde 1997 gegründet und umfasst rund 21.000 Hektar. Der Park schützt vor allem großflächige Buchen- und Bergmischwälder. Neben den Wäldern sind auch schroffe Kalksteinmassive, Schluchten, Almen und über 800 Höhlen typisch für die Region. Ein besonderes Ziel des Parks ist es, die natürliche Entwicklung der Ökosysteme ungestört ablaufen zu lassen – ganz im Sinne der Urwaldähnlichkeit.
Der Nationalpark Kalkalpen ist auch UNESCO-Weltnaturerbe als Teil der "Alten Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas.
Die Ökosystem- und Luftgütebeobachtung am Zöbelboden im NP Kalkalpen liefert seit mehr als einem Viertel Jahrhundert Daten zu Folgen und Erfolgen der Luftreinhaltung. Mit der Weiterentwicklung des Standortes zu einem der bestausgerüsteten Forschungsstandorte für ökologische Langzeitforschung (LTER) in Österreich wurden in den letzten Jahren neue Akzente gesetzt. Stand zu Beginn des Monitorings am Zöbelboden in den 1990er Jahren der Kampf gegen das Waldsterben im Vordergrund, lag der Fokus schon im letzten Jahrzehnt zunehmend auf dem Einfluss des Klimawandels.
Durch die Untersuchungen am Zöbelboden zu Stoff- und Energiehaushalt im Waldökosystem sowie zur Wirkung von klimatischen Extremereignissen gewann der Standort über die vergangenen Jahre zunehmend an Attraktivität für die Forschung. Heute gilt der Zöbelboden nicht nur als einer der europaweit raren „Hot spots“ für Langzeitdaten, die quer über alle Teile eines Karstwald-Ökosystems verfügbar sind, sondern er bietet auch modernste Instrumentierung.
https://www.umweltbundesamt.at/umweltthemen/oekosystemmonitoring/zoebelboden
Organisation und Moderation: Stephan Rechberger