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"Waldbrand und Wiederbewaldung“ – Herausforderungen im Schutzwald

Waldbrandrisiko, Wiederbewaldung, Klimawandel

Freitag, 23. Juni 2023, Waldbegehung oberhalb Absam

Programmübersicht

Begehung der Waldbrandfläche am Absamer Vorberg von 2014 unter der Leitung von Alois Simon (Landesforstdirektion Tirol), gemeinsam mit Günther Brenner (Leiter der Bezirksforstinspektion Innsbruck). Zusätzlich referieren Matthias Saurer (Bezirksförster der Bezirksforstinspektion Innsbruck), Markus Kostenzer (Bezirksförster der Bezirksforstinspektion Innsbruck). Leider haben Mortimer Müller (Institut für Waldbau, BOKU) und Alexander Held (European Forest Institute) kurzfristig abgesagt.

Nachbericht

Wenige Schadereignisse in Wäldern erreichen eine breite Öffentlichkeit in einem solchen Ausmaß und zeigen die Verletzbarkeit unserer Wälder so deutlich wie Waldbrände. Waldbrandereignisse im Alpenraum sind jedoch keine Seltenheit: Es ist sogar wahrscheinlich, dass das Risiko durch die sich ändernden Klimabedingungen steigen wird.

Gut 26 Exkursionsteilnehmer:innen machten am letzten Tag der Österreichischen Forsttagung in Hall auf den Weg zur Waldbrandfläche von 2014 am Absamer Vorberg (Tirol). Unter der gemeinsamen Leitung von Dr. Alois Simon (Landesforstdirektion) und Günther Brenner (Leiter der Bezirksforstinspektion Innsbruck) ging es trotz zeitweisem Nieselregen über mehrere Etappen vom Parkplatz Halltal bis zur ehemaligen Brandfläche – eine willkommene Abkühlung im Vergleich zu den hohen Temperaturen des vorherigen Tages.

Entlang des Weges wurden die unterschiedlichen Herausforderungen für die Wiederbewaldung der steilen, südexponierten Schutzwaldstandorte aus Sicht des zuständigen Forstdienstes vorgestellt. Die Teilnehmenden konnten sich zudem ein eigenes Bild über Ausmaß und Entwicklung der ehemaligen Brandflächen entwerfen.

Die Bezirksförster der Bezirksforstinspektion Innsbruck, Matthias Saurer und Markus Kostenzer bereicherten die Exkursion mit ihren Erfahrungen auf der betroffenen Fläche. Das Programm der Exkursion reichte von Maßnahmen zur Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der Schutzfunktion nach dem Brand, über die Neuausrichtung des jagdlichen Bewirtschaftungskonzepts bis hin zur Vorstellung der begleitenden Forschungsarbeiten rund um das Thema Waldbrand im Schutzwald.  

Pünktlich zur Jause am Aussichtspunkt Redermacher lichtete sich dann auch die dichte Wolkendecke und gab den Blick auf das darunterliegende Inntal frei.

Die ProSilva-Regionaltagung, welche im Rahmen der Österreichischen Forsttagung stattfand, endete nach sicherem Abstieg wieder an ihrem Ausgangspunkt. Dort gab es von den Teilnehmenden reichliches Lob und Anerkennung für das Team der Bezirksforstinspektion Innsbruck für ihr Engagement in der Betreuung und Wiederbewaldung der Brandfläche am Absamer Vorberg und die Durchführung der gelungenen Exkursion. Mit den besten Wünschen wurde zudem Günther Brenner, Leiter der Bezirksforstinspektion Innsbruck, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Hintergrund

Am 20.03.2014 brach unterhalb des Hochmahdkopfes am Absamer Vorberg (Tirol, Österreich) ein Brand aus. Begünstigt durch reichliche ausgetrocknete bzw. abgestorbene Grasvegetation und einer herrschenden Föhn-Wetterlage kam es zu einer raschen Ausbreitung des Brandes. Der Auslöser des Brandes konnte auf eine Zigarette zurückgeführt werden. Löschmaßnahmen wurden mittels Hubschrauber und Einsatzkräften am Boden durchgeführt, der Brand wurde allerdings letztlich erst durch einsetzenden Schneefall am 23.03.2014 gestoppt. Es wurden rund 70 ha Waldfläche zerstört, davon 54 ha Schutzwald- und Latschenfläche.

Steigendes Waldbrandrisiko

Wenige Schadereignisse in Wäldern erreichen eine breite Öffentlichkeit in einem solchen Ausmaß und zeigen die Verletzbarkeit unserer Wälder so offensichtlich wie Waldbrände. Doch Waldbrandereignisse im Alpenraum sind keine Seltenheit. Es ist sogar wahrscheinlich, dass das Risiko durch die sich ändernden Klimabedingungen steigt. Durch die standörtlichen Gegebenheiten im Gebirge sind dabei meist Schutzwälder betroffen, deren Schutzwirkung durch Waldbrände stark beeinträchtigt werden.

Forschung & Praxis

Der Schwerpunkt dieser Veranstaltung lag auf der Entwicklung der besuchten Waldbrandfläche hinsichtlich ihrer Wiederbewaldung, welche von diversen Maßnahmen begleitet wird. Darüber hinaus wurden präventive waldbauliche Maßnahmen und Erkenntnisse aus aktuellen Forschungsprojekten thematisiert.

Veranstaltungsanmeldung

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