
Rückblick
Mit fast 50 Exkursionsteilnehmern aus ganz Österreich und darüber hinaus waren wir vollkommen ausgebucht. Bei prächtigem Wetter - der einzige Sonnentag seit langem - bot uns Reinhold Steiner eine umfassende und in allen Details perfekt vorbereitete Exkursion.
Ausgehend von der Vorstellung des Hofes konnten wir in einem mehrstündigen Fußmarsch die Bemühungen der Aufforstung mit Mischbaumarten (Lärche, Bergahorn), die ohne Schutzmaßnahmen aussichtslos ist, Strukturdurchforstungen und Vorlichtungen mittels Seilkran und andere waldbaulichen Details sehen. Eine Vorführung des Arbeitseinsatzes des Kippmastseilgerätes K301 mit Bringung im Sortimentsverfahren zeigte mit dem eingespielten Team eine beachtliche Leistung. Alle Äste blieben als Nährstoffquelle im Bestand.
Beim Mittagessen stellte Reinhold sein Arbeitsteam vor, wo er sich bemüht im Pölstal jungen Bauernsöhnen Bindung und attraktive Arbeitsbedingungen zu vermittelt. Die Bodenpflege, Ameisenhege und Erhaltung der Auerhuhnbiotope bilden die ökologischen Eckpfeiler. Durch Traktor befahrener Boden ist verdichtet und weit weniger verjüngungsfreudig als angrenzende Bereiche mit weichem (!) Waldboden.
Wir konnten ein eindrucksvollen Überblick über die ökonomischen, ökologischen und auch sozialen Aspekte eines bäuerlichen Vorbildbetriebes gewinnen.
Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Exkursionsleitfaden, den wir zum download anbieten.
Ein Bericht von Elisabeth Feichter ist im Waldbauer 3/2019 erschienen
Themen: Naturnahe Waldwirtschaft im Seilgelände, Wertschöpfungskette in betriebsübergreifender Zusammenarbeit, Technikeinsatz zur Pflege von Ökologie und Wertzuwachs, Arbeitseinkommen und betriebswirtschaftliche Kalkulationen, Wald-Wild im Spannungsfeld, Ökologie im Boden (Ameisen, Pilze, Bodenverdichtung…)
Hofportrait
Der Hof wird ganzheitlich sowohl in der Landwirtschaft, wie im Wald biologisch bewirtschaftet. Der Wald befindet sich in einer forstgeschrittenen Umstellungsphase hin zum Plenterwald. Es wird besonders auf die Erhaltung der Bodenkraft und auf Biodiversität geachtet. Die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen werden im Rahmen des AK Forst als auch aus Eigeninteresse erarbeitet.
Landwirtschaftliche Nutzfläche 32 ha, 32 Mutterkühe, Waldfläche 211 ha davon 186 arrondierter Heimbetrieb und 56 ha Hube in 10km Entfernung,
Maschinenausstattung: 1 Traktor mit Funkseilwinde, Hoftrac, Sortimentsseilkran (52% Anteil) und Holz-LKW (64% Anteil) in Maschinengemeinschaft.
Walddaten - Wirtschaftsplan
Waldwirtschaftsplan aus dem Jahr 2003, Forstkarte selbst erstellt, Erschließung LKW-Strassen 68 lfm/ha, Baumarten: 98% Nadelwald (83% Fichte, 17% Lärche, Tanne), 2% Laubwald – 95% Naturverjüngung, 5% Aufforstung; Durchschnittsvorrat: 397 Vfm/ha (2003), Nutzung 9,5 Efm/ha, Jährliche Nutzung ca. 2.000 Efm auf etwa jährlich 10-15 ha durchgearbeitete Fläche
Holzernte 2/3 mit Seilkran und Sortimentsverfahren, 1/3 Schleppergelände mit Seilwinde
Eigenvermarktung und Zustellung zu den Endkunden durch eigenen LKW
Exkursionsthemen – Waldbegehung