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Vom Urwald in den Wirtschaftswald

Pro Silva Bohemica im Mühlviertel

Exkursion zum Forstgut Rosenhof/Sandl und zur AG Bad Leonfelden

Naturwaldreservat „Urwald Zofin“ in Tschechien

Rund 50 Forstleute aus Tschechien sowie die Belegschaft vom Forstgut Rosenhof nahmen auf Einladung von Pro Silva Böhmen an der Forstexkursion am 20. April teil.

Unter der Leitung von Dr Milan Hron, Präsident Pro Silva Böhmen, startete der interessante Rundgang durch den Urwald Zofin.

„Der Urwald Zofin ist eines der ältesten Naturwaldreservate Mitteleuropas. Der Schutz des ursprünglich 50 ha großen Waldgebietes wurde von Grafen Buquoy durch Anordnung vom 28.8.1838 verkündet. Aktuell erstreckt sich die Fläche des Naturwaldreservates über mehr als 100 ha.“

Anhand markanter Punkte wurde die Dynamik des Urwaldes anschaulich erklärt. Besonders unterstrichen wurden die Funktionen des Totholzes für Fauna und Flora sowie für die Regeneration des Waldbodens. Von besonders großem Interesse war der Bericht einer Studie, welche noch dieses Jahr veröffentlicht werden soll, in der eine eindeutig positive Auswirkung des Mischwaldes auf die Verbreitung von Borkenkäfern nachgewiesen werden konnte. Des Weiteren konnte im Urwald die Dynamik der natürlichen Naturverjüngung eindrucksvoll beobachtet werden. Als konkurrenzstärkste Baumart verjüngt sich überwiegend die Buche. Fichten und Tannen schaffen es nur an wenigen, nassen Bereichen durchzukommen. Zumeist fallen die zarten Triebe aber sofort dem Wildverbiss zum Opfer.

Czernin-Kinsky Forstgut Rosenhof in Sandl

Nach dem Mittagessen wechselte die Reisegruppe ins Forstgut Rosenhof nach Österreich zum Thema „Arbeiten mit der Naturverjüngung im Fichten-Wirtschaftswald“.

„Die Familie Czernin-Kinsky und damit verbunden die Forstgut Rosenhof GmbH & Co KG können auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits Ende des 17ten Jahrhunderts wird die Herrschaft in Freistadt in „Österreich ob der Enns“ erwähnt. Das ca. 6.000 ha große Waldgebiet des Forstgutes Rosenhofs liegt auf durchschnittlich 900 Metern Seehöhe. Auf nahezu der gesamten Waldfläche wird unter Berücksichtigung der ökologischen Gegebenheiten mit Naturverjüngung gearbeitet. Oberstes forstliches Ziel stellt die nachhaltige und ökonomische Nutzung der ökologischen, klimatischen und standörtlichen Ressourcen dar“

Anhand von zwei verschiedenen Exkursionspunkten wurde das Bewirtschaftungssystem des Forstgutes veranschaulicht. Der Exkursionspunkt Ahornödt zeigte wie Naturverjüngung funktioniert. Läuterung unter Schirm, Absäumung, Läuterung auf Endbestand und die Durchforstung sowie deren Kosten und Nutzen wurden erklärt und gezeigt. Rosenau - eine Versuchsfläche (angelegt von Bundesforschungszentrum für Wald) mit außergewöhnlichen Stammzahlhaltungen - bildete als zweiter Besichtigungspunkt den Abschluss der Exkursion. Ergebnisse und Erkenntnisse aus dieser Versuchswaldfläche wurden präsentiert und mit den tschechischen Forstkollegen diskutiert.

Das Beispiel Rosenhof zeigt eine ökologische und ökonomische Optimierung der Waldnutzung unter maximaler Gewinnoptimierung mit Naturverjüngung auf“, so die Abschlussworte von Dr. Milan Hron.  

Kurzbericht: Christian Gartlehner

Besuch bei der Agrargemeinschaft Bad Leonfelden

Seit über 20 Jahren werden die Wälder der Agrargemeinschaft Bad Leonfelden kahlschlag­frei bewirtschaftet. Der stadtnahe Revierteil Steinwald ist als Erholungswald für die Kurgäste bedeutsam. Überdies sind angesichts mehrerer Quellen weite Teile des Waldes Wasser­schutz­gebiet. Im Lichte des Klimawandels sind weitere Anpas­sungsstrategien nötig.

Mehrere Bausteine sind zu einer Veränderungsarchitektur zusammen zu fügen. Im mittelfristigen Bewirtschaf­tungs­konzept sind Aspekte des Waldumbaues mit Maßnahmen der Überführung in dauerwaldartige Waldstrukturen kombiniert. Franz Reiterer präsentierte sein Konzept.

Bei prächtigem Frühlingswetter gab es interessante Diskussionen über unterschiedliche Planungsverfahren in beiden Ländern, die Frage des günstigen Zeitpunktes zum Beginn der Überführung u.v.a.am. Forstverwalter Karl Dumphart mit Gattin Sabine luden zu Kaffee und Kuchen im Wald.

Kurzbericht: Franz Reiterer

Veranstaltungsanmeldung

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